Das Race Around Österreich ist mit Sicherheit eines der schwersten Ausdauerrennen der Welt und ist auch schwerer als das legendäre Race Across America einzustufen. Die Crataegutt Seniors, denen auch Pepi angehört, können das beurteilen, denn sie weisen nicht nur ein Durchschnittsalter von 70 Jahren auf, sondern sind beide Rennen schon gefahren. Das Race Around Austria führt über eine Länge von 2.200 km und über 30.000 Höhenmeter und wird nonstop, also Tag und Nacht, gefahren. Alle namhaften Bergriesen wie Großglockner, Soboth, Kühtai, Silvretta, Hochtannberg Pass, Faschina Joch, Dientner Sattel sind dabei zu überqueren. Ganz zu schweigen von den zwar nicht so hohen, aber immens giftigen und kräftezehrenden (über 20 %) Anstiegen in der Südsteirischen Weinstraße. So eine (Tor)tour, wenn auch im Rahmen einer 4er Staffel muss man erst einmal schaffen, was auch die jungen RSC – Kollegen von Pepi, die  2016 einen Sieg einfahren konnten, bestätigen können. Die Crataegutt Seniors (Pepi Bichl Ottnang, Alfred Lechnitz W, Hannes Krivetz NÖ, und Lothar Färber, GER) haben dieses Rennen heuer als Saisonhöhepunkt ausgewählt, sich angemeldet, sind gestartet und, was sie selbst nicht erwartet haben, in nur 3 Tagen 14 Stunden und 55 Minuten absolviert. Sie blieben dabei rund 11 Stunden (!) unter ihrer selbst kalkulierten Fahrzeit mit einem Stundenmittel von 25 kmh. Es ist klar, dass dabei jegliche Zeiteinteilung im Laufe des Rennens obsolet wurde. Der Plan, die stärkeren Bergfahrer ganz gezielt auf den steilen Anstiegen einzusetzen, ging nicht immer auf. So musste praktisch jeder von den Vieren alles fahren was da gerade so daher kam, ob flach, bergab oder mit 15, 20 % bergauf. Begleitet und betreut wurden die Rennfahrer von 8 Betreuern, die, aufgeteilt auf 3 Fahrzeuge, sich rund um die Uhr um praktisch alles vom Einkauf über Kochen bis hin zu Aus-u. Einladen der Räder bei jedem Wechsel und vor allem, ganz wichtig (!), um die Navigation kümmerten. Gerade die Navigation ist bei so einem Rennen, auf einer nicht markierten Strecke und im normalen Straßenverkehr, ein großer Knackpunkt. Es gibt zwar ein vom Veranstalter bereitgestelltes Routebook und ein Navigationsgerät für jedes Fahrrad, trotzdem muss man rund um die Uhr hochkonzentriert sein und bei jeder Abzweigung oft in Sekundenbruchteilen entscheiden wo es lang geht. So war so mancher Betreuer am Ende des Rennens fast genauso geschlaucht, wie die Radfahrer selbst. Alle zusammen aber hochzufrieden mit der gemeinsamen Leistung, denn das Race Around Austria ist kein „normales“Rennen, sondern ein richtiges Abenteuer, das nur dann gelingen kann, wenn alle Teammitglieder an einem Strang ziehen und auch in Stresssituationen ruhig Blut und einen kühlen Kopf bewahren.

Kategorien: Allgemein

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